Die hänsele
Daten & Fakten
Die Hänselezunft
Die Hänsele
Die Überlinger Hänsele üben schon seit jeher mit ihrer massenhaften Erscheinung in der Innenstadt eine dämonische Wirkung aus. Es verwundert nicht, dass zum einen die Zahl der Zuschauer bei den Umzügen von Jahr zu Jahr zunimmt. Auch die Anzahl der Hänsele wuchs allein seit den 80er Jahren rapide. Die Narrenzunft Überlingen (NZÜ) sah sich als Brauchtumshüterin bereits in den 50er Jahren in der Pflicht, sich dieser absehbaren Entwicklung anzupassen.
Es war klar: je größer die Hänseleschar, desto schärfer muss auch ein Auge auf die Einhaltung der überlieferten Traditionen gelegt werden. Schon damals, kurz nach dem 2. Weltkrieg, als die Überlinger Fastnacht aus ihrer aufgezwungenen „Narrenpause“ erwachte, mehrten sich Klagen über ungebührliches Benehmen so mancher Hästräger, die sogar öfter auch gar nicht aus der Bodenseestadt stammten. Außerdem würden einige Hänsele in einem „furchtbaren Häszustand“ in Erscheinung treten, hieß es immer wieder.
Die Angst einer Traditionsverwässerung machte sich breit. Aus dieser Entwicklung heraus wurde dann im Jahr 1954 die Hänselezunft Überlingen (HZÜ) gegründet.
Die HZÜ ist seitdem ein organsierender Teil der längst bestehenden Narrenzunft Überlingen e.V. (NZÜ) und hat zur Hauptaufgabe die „Reinerhaltung und Weiterführung des Brauchtums der Überlinger Hänselefastnacht“.
So kümmert sich die HZÜ intensiv um die Überlinger Hänselebräuche und um die Organisation der Hänseleveranstaltungen. Hier ist vor allem der Hänselejuck als Höhepunkt einer jeden Überlinger Fastnacht zu erwähnen. Vorangestellt ist der HZÜ der Hänselerat mit dem Hänselevater an der Spitze; ein Gremium, dass alle vier Jahre von den HZÜ-Mitgliedern, also von den erwachsenen Hänsele ab 18 Jahren, gewählt und bestimmt wird.
Der Überlinger Hänsele
Der Überlinger Hänsele ist ein gebender und kein nehmender Narr. Er ist nobel und mit derselben Noblesse begegnet er den Zuschauern, die ihn am Strassenrand bewundern. Dies sollte für alle Hänsele ein Leitmotiv sein. Ein richtiger Hänsele wird nicht die Grenzen des Anstandes verletzen oder sich sonst ungebührlich benehmen. Die Vornehmheit übertragt sich hier auf den Träger und für ihn gelten folgende unumstössliche
Gebote:
- Der Hänsele ist ein gebender und kein nehmender Narr
- Der Hänsele hat sich nobel zu verhalten
- Der Hänsele sollte immer sauber auftreten
- Der Hänsele hält sich an die Häsordnung der Zunft
- Die Kappe ist stets auf dem Kopf zu tragen
- Die Karbatsche ist am langen Arm mitzuführen
- Der Hänsele muß schnellen können.